Erlebnisse mit dem Mercedes GLK 220 CDI

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Bis zum 14.12.2009 habe ich einiges an meinem neuen Firmenwagen gar nicht so kritisch gesehen oder beachtet. Nun fahre ich den Mercedes GLK 220 CDI (First Edition) seit neun Monaten. In der Werkstatt war er insgesamt viermal unplanmäßig, einmal zur Inspektion bei km-Stand 25.000 und einmal zum Winterreifen wechsel.

Der letzte Werkstattaufenthalt hat mich diesmal richtig verärgert. Aber der Reihe nach.

Am 17.03.2009 habe ich den GLK von unserem Leasing Partner übernommen. Bereits am 10.06.2009 hatte ich die ersten 10.000 km auf der Uhr. Bis dahin alles ohne Probleme.

Am 21.07.2009 hatte ich bei 14.601 km das erste Mal ein unerträgliches Pfeifgeräusch bei rund 180 km/h wahrgenommen. Mein erster Besuch im Mercedes Center, Mercedes Allee, in Köln war von guten Service und Freundlichkeit geprägt. Ich fühlte mich in guten Händen und man nahm sich meiner Probleme an. Mietwagen / Ersatzwagen war vollkommen unproblematisch.

Der Dichtungsgummi der Windschutzscheibe wurde als Verursacher ausgemacht und erklärt. Ab gewissen Geschwindigkeiten beginnt er zu vibrieren, was dann ein Pfeifgeräusch auslöste.


Erst einmal keine Probleme, bis 16.898 km am 11.08.2009. Das Pfeifen war wieder da, allerdings erst bei 200 km/h. Bzw. bei entsprechenden Winden auch etwas früher. Das ganze Programm noch einmal. Wieder bei Mercedes in Köln. Wieder ein perfekter Service mit viel Freundlichkeit. Diesmal wurde die Windschutzscheibe ausgebaut und wieder neu eingebaut. Seit dem ist nun Ruhe.

Am 16.09.2009 war der rechte hintere Reifen platt. Auslöser eine Schraube in der Lauffläche des Reifen. Auch hier half Mercedes schnell und unbürokratisch. Der GLK wurde zu Mercedes Lamparter nach Mönchengladbach geschleppt und ein neuer Reifen aufgezogen. Die Fahrt mit dem Taxi zum Autohaus übernahm Mercedes. Ersatzwagen war für die zwei Tage nicht erforderlich.

Ende Oktober fuhr ich zum Reifenwechsel zu Vergölst in Frechen, die mir den GLK innerhalb von 30 Minuten wieder gaben. Perfekter, freundlicher und schneller Service, den man nach einer entsprechenden Terminierung erwartet.

Am 24.11.2009 ging dann der Mercedes GLK bei rund 26.000 km in die erste Inspektion. Als Ersatzwagen fuhr ich als Upgrade das erste Mal eine E-Klasse. Als 200 CDI etwas untermotorisiert, ansonsten ganz nett.

Die Inspektion verlief ohne irgendwelche Zwischenfälle. Wieder bei Mercedes in Köln. Wieder ein perfekter Service mit viel Freundlichkeit und kompetenter Betreuung. Zum Ölwechsel erfolgte ein Update der Software und der Fahrersitz wurde auf Wunsch gereinigt.

Am 14.12.2009 fuhren wir nach Frankfurt, da unser Flieger am 15.12.2009 um 08:20 Uhr nach New York ging. Damit unser Urlaub nicht stressig beginnt, hatten wir uns ein Hotelzimmer genommen. Zum Glück kann man dabei nur sagen. Rund 200 m vor dem Hotel ging die Motor-Warnleuchte an und der GLK hörte sich an wie ein Traktor. Mit viel Geduld schafften wir es bis zum Hotel. Dort in die Bedienungsanleitung geschaut, die erklärte dass man den Motor einfach ein paarmal neu starten soll. Gebracht hat nichts, vielmehr hat man Angst bekommen, dass der Motor einem um die Ohren fliegt.

Wieder einmal nutze ich die Mercedes Hotline um nach Hilfe zu fragen. Nach diversen Telefonaten stand dann nach 1,5 Stunden der Abschleppwagen vor der Tür. Im Gespräch hörte ich das erste Mal etwas von defekten Injektoren bei den 220 CDI Motoren. Da unser Flieger am nächsten Tag ging war es für mich erst einmal nur Interessant, wo der Wagen hinkommt. Einen Ersatzwagen benötigten wir nicht, schließlich kann man das mit einem Taxi günstiger zum Flughafen hinbekommen.

Der GLK wurde zur Mercedes-Benz Niederlassung Frankfurt/Offenbach in der Heerstraße in Frankfurt eingeschleppt. Ich informierte noch unseren Fuhrparkmanager, damit evt. Probleme schnell besprochen werden konnten.

Am 17.12.2009 bekam ich die Rückmeldung, in New York per Email, das Fahrzeug ist fertig und kann am 23.12.2009 problemlos abgeholt werden. Ich soll mich an der Information melden.

Am 23.12.2009 fuhren wir mit dem Taxi und unserem gesamten Gepäck direkt vom Flughafen zu Mercedes in die Heerstraße. Wir luden das ganze Gepäck aus dem Taxi und schleppten es über den vereisten Parkplatz ins Gebäude mit dem Hinweisschild „Information und Fahrzeugannahme“. In der Nähe vom Eingangsbereich stellten wir unsere fünf Taschen erst einmal ab. Sascha passte auf unser Reisegepäck auf und ich ging zur Information. Der erste Kulturschock nach acht Tagen USA. „Da müssen Sie zur Fahrzeugabholung!“ wurde ich regelrecht angepampt.

Ich schaute mich um, wo die denn sein könnte, denn mein unfreundlicher Ansprechpartner hatte mir bereits den Rück wieder zugedreht. Ich fand den Schalter Fahrzeugabholung und marschierte dahin.
„Kann ich Ihnen helfen?“ fragte eine typische Frankfurter Schnauze in Form einer Frau. Ich hoffte es und erklärte mein Anliegen. Ich erklärte es zweimal, denn beim ersten Mal hörte die Frau gar nicht richtig hin. Sie knallte mir drei Zettel auf den Tresen, die solle ich mal unterschreiben.

Ich fragte was nun an dem Fahrzeug gemacht wurde. Das konnte sie mir nicht erklären und sie meinte ich solle halt den Reparaturauftrag lesen und unterschreiben. Ich fragte was mit meinen Taxikosten wäre, schließlich war diese Reparatur eine Garantieleistung von Mercedes. Sie flaumte mich an, hier steht nichts davon und das müsste jemand kompetentes Entscheiden. Ich bat sich höfflichste, jemand kompetentes zu befragen und zu holen.

Nun stand ich am Tresen und Sascha mit unserem Gepäck am Eingangsbereich. Ganze 20 Minuten später kam diese Mitarbeiterin von Mercedes wieder. Ich solle nun den vierten Zettel unterschreiben und wie viel Geld ich bekommen würde, wollte sie wissen. Sie klatschte die 35,00 € auf den Tresen und meinte auf Wiedersehen. Vor lauter Verärgerung hatte ich nun bereits vergessen, die Kosten vom Hotel zum Flughafen abzurechnen.

Ich fragte abermals höflich, wo ich denn mein Auto finden könnte. Sie schaute auf Ihre Zettel und meinte, da haben Sie Pech gehabt, der steht ganz hinten bei „F“. Leicht angefressen latschte ich nun los. Nach sieben Stunden Flug und insgesamt 10 Reisestunden hatte alles andere als das richtige Schuhwerk an. So stapfte ich über den kompletten Parkplatz von Mercedes, der komplett mit Schnee und Matsch bedeckt war. Ein Servicemitarbeiter blockerte dabei so schnell über den Parkplatz, mit einem Kundenfahrzeug, das ich nach einem waghalsigen Sprung doch noch eine leichte Dusche abbekam.

Dann fand ich tatsächlich meinen Mercedes GLK in der hintersten Ecke. Sascha stand immer noch beim Gepäck am Eingangsbereich. Ich fuhr hin und erlöste ihn vom warten und wir machten das wir da weg kamen. Insgesamt hat uns der ganze Mist eine ganze Stunde unserer Zeit gekostet.

Der Service bei Mercedes in der Heerstraße 60 in Frankfurt war unter aller Kanone und ich weiß bis heute nicht, was genau gemacht wurde. Nur das die Injektoren am Motor wohl defekt waren.

Diese Mercedes Werkstatt hat sich damit in das mir bekannte Service-Niveau von Ford, Opel, Audi und VW eingereiht. Für mich die klare Erkenntnis, dass es vollkommen egal sein kann, welches Auto man kauft oder fährt. Schlechten Service bekommt man für 15.000,00 € und 50.000,00 € teure Autos gratis dazu.

Nun wieder zu Hause habe ich mal geschaut, was mit dem 220 CDI und den Injektoren los ist. Das Ergebnis fand ich bei Autobild.de und auto.de. Nun bin ich mal gespannt, wann und wo ich das nächste Mal mit dem Mercedes GLK 220 CDI liegen bleibe.