Ein langer Wintermonat

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Kurzes Fazit zum ersten Wintermonat im Jahre 2010. Mein gesamtes Team hat effektiv an 3 Tagen im Monat Januar keinen Einsatz gehabt. Jede Nacht zwischen 1:00 und 4:00 Uhr hieß die Meldung: Einsatz auf Grund Wetterwarnung oder Wetterlage.

Erschwerend kommt hinzu, dass es schon seit Dezember einen totalen Lieferengpass für Streusalz gibt. Der Einsatz von Streusalz ist zwar in den meisten Städten und Kommunen auf Gehwegen verboten, da wir jedoch unzählige Fahrstraßen und Parkplätze räumen müssen, ist der Streusalzbedarf recht hoch. Aktuelle Zahlen liegen mir noch nicht vor. Tatsache dürfte aber sein, dass wir weit über dem Durchschnitt der letzten Jahre im Verbrauch liegen.

Auf Grund der Dauereinsätze und den nur sehr knapp bemessenen Werkstattzeiten für Fahrzeuge, macht sich auch langsam der Verschleiß am Material bemerkbar. Streuer wollen nicht mehr so, wie wir wollen. Schürfleisten der Räumschilder sind bis auf den letzten Millimeter abgenutzt und die Ersatzbeschaffung, durch leere Lager, kaum noch möglich.


Nicht zu vergessen sind dabei auch die Menschen. Sprich mein Team, dass insgesamt in Köln und Bonn die Verantwortung für 191.500,00 m² Fahrwege, Straßen, Gehwege und Parkplätze trägt. Alle Arbeiten bis zur Erschöpfung und sind rund um die Uhr Abrufbereit. Der Winter 2009/2010 kostet nicht nur richtig Geld, er kostet uns auch eine Menge Kraft.

Gerade in Köln und Bonn, da wo es angeblich nie schneit, können die Menschen am wenigsten mit diesen Winter umgehen. Solange ich nun schon im Rheinland wohne, habe ich selbst einen solchen Winter noch nicht erlebt.

Umso anstrengender ist es, wenn man dann wegen jedem kleinem Fleckchen Eis oder Schnee, auch noch unzählige „Reklamation“ zum abarbeiten hereinbekommt.

Letztendlich interessiert es diverse „Nutzer“ der Flächen nicht, dass wir jede Nacht, mit einer riesen Gefahr im Nacken, zu unseren Einsatzorten fahren. Kaum einen Autofahrer interessiert es, ob Räumfahrzeuge oder Menschen in mühevoller Handarbeit den Schnee wegschippen. Da wird auch mal ganz frech bis an Räumschild oder dem Streukorb aufgefahren und fleißig gehupt. Wir können ja mal Patz machen, damit man weiter rasen kann.
Da stellen sich rücksichtlose Autofahrer auch mal mitten auf den Parkplatz, den man gerade räumt, um anschließend zu motzen das da noch Schnee liegt. Fußgänger motzen einen an, wenn man nicht schnell genug zur Seite springt, während sie auf einen ausgetretenen Latschen über den Schnee rutschen.

Wir sind ja schließlich Dienstleister und bekommen so viel Geld dafür, also können wir uns ja ruhig mal ein bisschen anstrengen und machen, das Schnee und Eis wegkommt. Wenn wir da waren, hat eigentlich kein Eis und Schnee mehr vorhanden zu sein.

An dieser Stelle einfach mal meinen ganz herzlichen und aufrichtigen Dank an mein Team, dass mir in diesem Winter wieder zur Seite steht.

Der zweite Danke an alle die Menschen, die rund um die Uhr dafür sorgen, dass wir uns sicher auf den Straßen und Gehwegen bewegen können.

Alles wird gut. Wir haben jetzt Februar, spätestens Ende März müsste der Winter für uns erst einmal erledigt sein.

Hier ein paar Impressionen vom 30.01.2010 aus Köln und Bonn:

Auf dem Quad - Schnee voraus!

Hatten wir hier nicht gerade geräumt?

Fertig? Nicht wirklich.

Gerade freigeräumt und schon wieder weiß.

Großfläche.

Schneehügel.

Noch lange kein Feierabend.