22. Mai – Ankunft im Gros-Morne-Nationalpark

Von Deer Lake aus, das für uns eher eine Durchreisestation war, machten wir uns auf den Weg nach Gros Morne. Unser Ziel war Woody Point, ein kleiner Ort am Rand des Nationalparks, der uns für die nächsten Tage als Basis diente. Schon bei der Ankunft auf dem Campingplatz wurden wir herzlich begrüßt – diese Offenheit und Hilfsbereitschaft sollte uns noch öfter begegnen.

Erste Eindrücke

In Woody Point spürten wir sofort die Nähe zur Natur. Von hier aus konnten wir den Nationalpark erkunden, ohne lange Wege auf uns nehmen zu müssen. Die Saison hatte gerade erst begonnen, die Orte waren noch ruhig, und wir hatten das Gefühl, den Park fast für uns allein zu haben.

Ein Stück ungezähmte Welt

Gros Morne hat uns tief beeindruckt. Die Landschaft, mal sanft, mal wild, dazu die Ruhe und die Begegnungen mit freundlichen Menschen – all das machte diese Tage unvergesslich. Es war nicht einfach nur eine Reise, sondern ein Eintauchen in eine ungezähmte Welt, die uns noch lange begleiten wird.

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Der letzte Tag unserer Reise, der 30. Mai 2024, war ein Geschenk des Himmels. Halifax präsentierte sich von seiner strahlendsten Seite, mit einem tiefblauen Himmel, der die perfekte Kulisse für unsere letzten Erkundungen bildete. Wir tauchten ein in das lebendige Treiben am Hafen, wo Straßenkünstler die Promenade belebten und der Duft des Meeres in der Luft lag.

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Nach Wochen auf den endlosen Straßen Neufundlands und Nova Scotias war der Tag gekommen, an dem unser treuer Begleiter, das Wohnmobil, in Rente gehen sollte. Wir steuerten es zum Vermieter in Enfield, fest entschlossen, es in makellosem Zustand zurückzugeben. Als der Vermieter uns mit deutlicher Verwunderung ansah und fragte, warum wir so gründlich geputzt hätten, fühlten wir uns kurz ertappt. „Wir haben das Reinigungspaket gebucht“, erklärten wir, doch sein Schmunzeln verriet, dass wir uns diese Mühe hätten sparen können.

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Die Nachtfahrt auf der Fähre hatte etwas Meditatives. Draußen war nur das tiefe Brummen der Motoren zu hören, über uns funkelte der Sternenhimmel, und hin und wieder blitzte das ferne Licht eines anderen Schiffs am Horizont auf. Mit jeder Seemeile schien Neufundland ein Stück weiter hinter uns zu liegen. In den frühen Morgenstunden liefen wir in North Sydney ein – noch verschlafen, aber voller Vorfreude auf die letzten Etappen unserer Reise.