Noch nie habe ich so lange für einen Beitrag, wie dem folgenden, benötigt. Es sind in der Zwischenzeit einige Wochen vergangen, seit dem wir unseren Schnitzel gehen lassen mussten. Es sind Wochen vergangen, bis ich diesen Beitrag fertig hatte.

Auch wenn es ein friedvoller Abschied war, so schmerzt es doch zusehends immer noch. 

Mit dem Weblog www.partyschnitzel.de habe ich immer wieder mal Geschichten aus der Sichtweise von Schnitzel geschrieben. Einfach so wie ich glaubte, das Schnitzel seine Erlebnisse wahrnehmen könnte.

Aktuell werde ich dort wohl keine weiteren Einträge mehr machen und die Seiten einfach zum Gedenken an unserem geliebten Hund im Web sehen lassen.

Mit dem nachfolgenden Beitrag, versuche ich einfach mal die letzten Jahre zusammenzufassen. Es waren nicht nur leichte Jahre, jedoch sehr viele schöne Jahre.

Oft genug, machte ich einige Tage Pause, bevor ich die Geschichte weiter schrieb. Nun habe ich es geschafft. Immer wieder gab es Tränen. Doch nun denke ich, es ist Zeit die Geschichte Euch zu erzählen.

Nein die Geschichte ist nun nicht zu Ende, doch hier endet sie erst einmal. Unsere Geschichte von den Erlebnissen, mit unserem Hund Schnitzel.  

Die ersten Jahre mit Schnitzel

Seit dem 15.03.2008 stand unser Leben immer ein bisschen auf dem Kopf. Grund war dafür der, am 26.01.2008 geborene blonde Labrador aus Geilenkirchen, der von uns den Namen Schnitzel bekam.

Am 17.02.2008 sahen wir diese kleine Knutschkugel zum ersten Mal. Er knallte erst in unser Herz und dann Mitte März voll in unser Leben.

Erster Kontakt

Zweiter Kontakt

Der erste Tag

Der erste Tag

Wir, noch relativ unerfahren im Umgang mit jungen Hunden, machten den einen oder anderen Fehler in der Erziehung. Dieser Hund mit dem Namen Schnitzel brachte oft genug auch unser persönliche Beziehung, ein wenig in Bedrängnis.

Letztendlich entwickelte sich der junge Rüde, abgesehen von ein paar kleineren Krankheiten, recht gut. Er war von Anfang an eine coole Socke und es gab nichts was ihn wirklich Angst machte. Außer, man ließ ihn alleine zu Hause. Das war für ihn die Hölle. 

Zufrieden

Entspannt

Lieblingsente

Müde

Neugierig

Wir fuhren das gesamte Welpen und Junghundeprogramm. So mit Hundeschule, Hundetrainer und manchmal auch einfach nur den Wunsch, den Kerl in die Wüste zu schicken. 

Das mit der Hundeerziehung funktionierte manchmal. Unsere Fehler oder fehlende Konsequenz rächte sich. Dennoch war unser Schnitzel immer ein Grund guter Hund. Ein Menschenfreund, egal ob groß oder klein.

Intensives Training, viel Beschäftigung und viel Zeit sowie seine Wesensveränderung immer im  Zyklus von rund drei Jahren, machten Schnitzel zu einem fantastischen, treuen und lieben Wegbegleiter.

Unser Opfer, drei Jahre kein Sauna- oder Kinobesuch. Schnitzel war immer und überall dabei. Immer wieder trainierten wir das alleine lassen. Doch der Kerl hatte am Anfang halt Verlustängste ohne Ende. 

Will auch ins Wasser

In der Wanne

Bootsfahrt

Und, wie es mit den Kleinen so ist, Schnitzel wurde viel zu schnell groß.

Schnitzel und Albert 2008

Schnitzel und Albert 2009

Rückblickend betrachtet, das ist mir schon seit vielen Jahren bewußt gewesen, hat Schnitzel mir mein Leben gerettet oder zumindest dafür gesorgt, das ich relativ gesund blieb.

Ein Schnitzel für alle Fälle

Bevor wir unseren Schnitzel bekamen, neigte ich immer dazu viel zu lange zu arbeiten und mich zu wenig um mich selbst zu kümmern. Spazierengehen, an der frischen Luft bewegen und einfach mal Ausspannen, waren nahezu Fremdworte für mich. Ein Workaholic durch und durch, dazu nicht gerade achtsam zu seinem Körper und Geist.

Volles Programm und nur keine Schwächen zeigen.  

Am Anfang dachte ich, der “Streß” mit Schnitzel macht mich endgültig fertig.

Nein, es war genau das Gegenteil. Neue Verantwortung und ein Lebewesen, dass ein Mindestmaß an Aufmerksamkeit brauchte. Schnitzel war genügsam.

Waren Menschen und insbesondere wir in seiner Nähe, war immer alles gut. Selten forderte er etwas ein. Und wenn er zum Beispiel meine Aufmerksam einforderte, machte er das auffällig unauffällig. Er setzte sich vor mich hin und schaute mich einfach nur an. Dann wußte ich, dass er mich daran erinnerte, das ich einen Hund habe.

Einfach herrlich unaufdringlich, aufdringlich. Das konnte er. Kein Laut. Keine Berührung. Kein herumlaufen. Einfach vor einen hinsetzen und anschauen. Reagierte man nicht innerhalb von wenigen Minuten, legte er sich ab und schnaufte einfach laut und deutlich.

Ich lernte mehr und mehr auf meinen Hund zu achten und auch auf meinen Körper zu hören. Ich bleib ruhiger in der Gegenwart von Schnitzel. Denn immer, wenn ich mich aufregte, fühlte Schnitzel sich angesprochen und verkroch sich. Schnitzel brachte mir damit bei, einfach mal ruhig zu bleiben und alles etwas entspannter zu sehen. 

Aus unseren kleinen Chaoten wurde eine kleine Rampensau. Immer vorne weg. Immer dabei und die ganze Welt galt es zu entdecken. Es gab nichts, was ihn beeindruckte. Da wo sein Rudel lang ging, konnte er auch entlang gehen. Da vertraute er uns einfach blind. 

Dreamteam

Dreamteam

Sonnig heute

Spaß im See

Windig hier

Was ist da?

Dingholen

Schon früh war klar, das Wasser sein Element und Lebenselixier war. Er schwamm gerne und alles was im Wasser schwamm, musste gerettet werden. Leider haben wir viel zu wenig Gewässer in unser Umgebung gehabt, was mich oft traurig machte. Gerne hätte ich unseren Stinker einfach mehr Möglichkeiten zum Schwimmen gegeben. 

Abortieren oder auch Dingholen, wie wir es nannten, war sein Ding. Damit hatten wir bei allen Gelegenheiten immer wieder mächtig Spaß.

Als Schnitzel fünf war, war er bis auf ein paar kleinen Macken, einfach ein toller Hund. Auf der einen Seite ein Rassist, was Rhodesian Ridgeback, Schäferhunde und Eurasier betraf. Auf der anderen Seite der Weltbeste Hund, wenn wir mit ihm unterwegs waren.

Rudel Shooting

Nachdenklich

Schnitzel mit Mütze

Rudel

Futterdieb

Blitzstart

Egal, ob Ausflüge oder lange Wochenenden, Schnitzel fiel nie negativ auf. War sein Rudel komplett, war die Welt für ihn einfach in Ordnung.

Bei Restaurantbesuche bemerkten andere Gäste meistens unseren Hund erst, wenn wir gingen. Selbst bei unseren Freunden im Zirkus, war Schnitzel ein gern gesehener Gast. Vorstellung hin oder her, sein Rudel war komplett, dann war alles in Ordnung.  

Ein großer Urlaub in der Schweiz, mit unserem Schnitzel, brachte uns in der Tat noch näher. Schnitzel vertraute uns. Er akzeptierte schon eine ganze Weile, wenn er nicht mit durfte. Er benahm sich bei seinen Pflegestellen, wenn wir auf Reisen gingen. Klar, stellte er mal das eine oder andere in Frage. Doch hielt er sich an die aufgestellten Regeln und durchbrach diese sehr selten. 

Freude pur

Schnitzel im Schnee

Strandtag

Strandflitzer

Spaß im Schnee

Er war nie der Hund, der schmusen wollte oder irgendetwas in der Richtung einforderte.  Er überrumpelte uns nicht, wenn wir nach Hause kamen. Er suchte einfach nur den Sichtkontakt und freute sich über jeden Moment, wenn man mit ihm was unternahm.

Saßen wir Abends im Wohnzimmer, lag er in Sichtweise. Genauso handhabte er es im Arbeitszimmer oder auf der Terrasse. Hatte er uns im Blick oder hörte er uns, war er der glücklichste Hund.

Durst

Wer seit Ihr denn?

BIsschen viel Sonne

Fotomodel

Autsch

Büroschlaf

Spaß am Strand

Spaß am Strand

Dingholen

Büroschlaf

Wir waren einfach irgendwann ein eingespieltes Rudel. Er war folgsam und wir vertrauten uns in allen Lagen. 

2016, während unser Kreuzfahrt, erkrankte erst ich und dann unser Schnitzel. Insgesamt war ich nach meinem Krankenhausaufenthalt noch weitere sechs Wochen zu Hause. In den ersten fünf Wochen muss ich mich bewegt haben, wie ein alter Mann. Schnitzel ging es schneller besser als mir, dennoch nahm er bei unseren täglichen Hunderunden immer Rücksicht auf mich.

Er wußte genau, das ich Zeit brauchte. Diese sechs Wochen waren für mich so ziemlich die intensivste Zeit mit unserem Schnitzel, die ich je hatte.

Ausruhen

Zum zehnten Geburtstag

Entspannt auf der Wiese

Happy Dog

Es gab einfach einen unausgesprochenen Deal. Ich passte auf ihn auf und er passte auch mich auf. Er war immer in meiner Nähe ohne zu Bedrängen. Ich war noch nie so lange von der Arbeit weg, geschweige denn krank. Schnitzel passte auf mich auf und war immer in meiner Nähe. Tag und Nacht.

Unser letztes Jahr mit Schnitzel

2018 merkten wir, dass Schnitzel mit zehn Jahren nun doch ein gesetzter Herr war. Er tobte weniger, rannte weniger und war froh, wenn er nicht mit ins Büro musste.

Wir beschlossen daher noch einmal einen großen gemeinsamen Urlaub mit ihm in der Schweiz zu machen. Schon in den ersten Tagen machten wir uns Gedanken, ob wir ihn nicht zu viel zugemutet hatten. Die Höhenluft war anstrengend für ihn und für uns.

Klasse hier!

Rudel am See

Ausruhen

Nachdenklich

Doch wie ein Hund nun mal ist, da wo sein Rudel ist, ist alles gut.

Er folgte uns, signalisierte jedoch auch, wenn er eine Pause brauchte. Das schöne für Schnitzel war die Tatsache, das wir ganz viele Seen besuchten. Oft genug kam er fast mit schleifenden Pfoten an einem See an. Dann soff er erst mal ein paar kräftige Schluck Wasser, bevor ein reinsprang und schwamm. Er genoß jeden Moment im Wasser und er kam frisch, erholt und mit ganz viel Elan wieder aus dem Wasser. Er war ein total glücklicher Hund und zeigte es uns auch immer wieder.

Wohlfühlrunde

Juhuu!

Herrlich hier

Zwischendurch machten wir uns tatsächlich doch etwas Sorgen und ließen den Urlaub dadurch noch entspannter angehen. Bei größeren Spaziergängen, immer wieder viele Pausen. Schnitzel genoß dabei sichtlich die gemeinsame Zeit. 

Meistens machten Schnitzel und ich die erste Morgen- und letzte Abendrunde alleine. Dabei saßen wir oft irgendwo im Wald oder auf einer Wiese, schauten uns um und ruhten uns aus. In der Zeit merkte ich noch deutlicher, wie nah mir dieser Hund ans Herz gewachsen war.

Morgenlicht

Wie geht es weiter?

Wenn ich etwas fotografierte, setze er sich direkt in meiner Nähe oder dahin wo er gerade war. Immer öfters, war Schnitzel recht dicht bei mir. Was ich die ganze Jahre kaum von ihm kannte. Saß ich irgendwo nachdenklich, kam es sogar vor, dass er seinen Kopf auf meine Beine legte. 

Ich dachte dabei oft, über die noch uns verbleibende Zeit nach. Schnitzel schaute mich dann einfach mit seinen braunen Augen an und warte, bis ich mich wieder gefangen hatte.

Sprach ich ihn dann an, alberte er zwischendurch einfach auch mal rum. Manchmal hatte ich das Gefühl, das er mich damit aufmuntern wollte. 

Letztendlich, das ist mit heute bewusst, war Schnitzel und ich im reinen. Kein Nachtragen, kein Enttäuscht sein, einfach Liebe zwischen Mensch und Hund.

Um sicher zu gehen, dass er nicht krank war, gingen wir in den letzten zwei Jahren immer wieder Tierarzt. Ließen ihn durchchecken und bekamen immer das Ergebnis, es ist nun ein alter Herr, aber gesund.

Nach seinem elften Geburtstag in diesem Jahr, wurde Schnitzel noch ruhiger. Wir machten kleinere Hunderunden und ich ließ ihn oft zu Hause.

Oft verkroch er sich nach den Morgenrunden irgendwo im Garten und ich musste ihn davon überzeugen in Auto zu steigen, wenn der Tag mal auf der Arbeit länger wurde.

Machte ich ihm die Haustür auf, nahm er alle Kraft zusammen und flitze ins Schlafzimmer in sein Körbchen.

Ah, für mich!

Bisschen viel Sonne

Wir fuhren bewusst ohne unseren Schnitzel in den Urlaub. Wir hatten immer im Kopf, das wir im Zweifelsfall binnen weniger Stunden wieder bei ihm sein konnten.

Ja, wir machten uns viele Gedanken um unser Familienmitglied.

Die Morgen- und Abendrunden wurden ruhiger und langsamer.

Morgenrunde

Genuß

Schon da!

Durch den heißen Sommer wußten wir selten, ob es ihn durch die Hitze oder etwas anderem nicht so gut ging.

Oft wußte ich nicht, ob es richtig war, wenn ich ihn zu Hause ließ.

Er suchte sich meistens einen Schattenplatz unter einem Baum und sorgte immer dafür, das er alles im Blick hatte. Jedoch schlief er dabei oftmals sehr lange, tief und fest. 

Wir versuchten es mit Physiotherapie und Wassertherapie. Schnitzel ließ alles geduldig über sich ergehen. Wir ließen ihn noch einmal durchchecken. Blutwerte okay. “Es ist halt ein Senior.” Er genoß die Massagen und machte das mit, was wir ihm anboten. 

Nach einer weiteren Wassertherapie merkten wir, das unser Schnitzel nicht nur Muskelkater hatte. Nur wiederwillig ging er mit nach draussen.

Dann der Abend, an dem ich das erste Mal meinen Hund ein Stück nach Hause tragen musste. Und das nach etwas mehr wie 500m. Ich bekam eine leichte Panik und es macht ich traurig.

Da er offensichtlich Schmerzen hatte, bekam er seit Montags Schmerzmittel. Dies half ihm über zwei, drei Tage.

Pause

Erschöpft

Und dann ging alles so rasend schnell. 

Er schaffte in den kommenden Tagen keine 500 m mehr, bei unseren kleinen Hunderunden, ohne sich nicht hinzulegen.

Wir und die Tierärzte waren recht ratlos. Gerade mal elfeinhalb Jahre alt, das sollte doch nicht das Ende sein.

Ich kann nicht…

Wir schauten, das Schnitzel nur kurze Zeit alleine  zu Hause war. Er schlief nahezu die meiste Zeit.

Am Donnerstag war Sascha vor mir zu Hause und ging mit ihm ein kleines Stück. Dabei entdeckte er eine “Verletzung” an der Rute.

Wir trafen uns in der Tierklinik und mehrere Ärzte waren sich einig, das dies ein aufgeplatzter Tumor war. Tausend Gedanken gingen uns durch den Kopf.

Die behandelnde junge Ärztin, erklärte uns alle medizinischen Möglichkeiten und Konsequenzen. Von den wir wussten, das wir nur die wenigsten in Betracht ziehen würden. Wir wollten den Laborbericht abwarten und fuhren nach Hause.

Der 25.07.2019 war einer von den sehr warmen Tagen. Wir versuchten Schnitzel zu erfrischen und waren froh als er wenigstens etwas im Liegen fraß. Wieder tausend Gedanken in unseren Köpfen. Wir saßen lange im schattigen Hof und dachten nach. Schnitzel war dabei ganz nah bei uns. Schaute uns mit seinen braunen Augen an und verstand selbst die Welt nicht.

In der Nacht schliefen Schnitzel und ich im Wohnzimmer. Zum einen wollte ich ihn nicht streßen ins Dachgeschoß hochzugehen und zum anderen war es gefühlt dort etwas kühler.

Es war eine unruhige Nacht. Gegen drei Uhr hörte ich deutlich, das Schnitzel versuchte aufzustehen. Er kam mit seinen Hinterläufe nicht hoch. Ich half im und er sank zurück. Ich brachte ihn Wasser und er soff im liegen. Die Panik in mir wuchs stetig. 

Nach sehr wenig Schlaf, stand ich gegen sechs Uhr auf. Nach meinen ersten Kaffee blickte mich Schnitzel wieder mit seinem besonderen Blick an. Er musste raus.

Schließlich hatte er fast den ganzen Wassernapf leergesoffen. Ich sagte nur: “Na komm.”

Er erhob sich auf seine wackligen Beinen und ich half ihn dabei. Er schaffte es gerade bis zur Wohnungstür und mir war klar, er kommt die Treppe, so nicht runter.

Ich sagte nur: “Bleib bei mir.” Ich nahm ihn auf den Arm und brachte ihn in den Hof.

Wer Schnitzel kannte, der weiß eines was Schnitzel nicht mochte. Das Tragen.

Dagegen wehrte er sich schon immer als Welpen, wenn ich ihn die Treppe rauf oder runter trug. Diesmal blieb er ganz ruhig und schaute mich nur an.

Er trieb mir an diesem Morgen schon die Tränen in die Augen. Mittlerweile war auch Sascha wach und wir waren zu dritt im Hof. Ich hob ihn noch einmal hoch und brachte ihn in den Grünstreifen. Erst nach quälend langen Minuten, pullerte er endlich. Sein Bauch wirkte aufgebläht und er war total erschöpft. Er sah überhaupt nicht gut aus. Sein Blick, unbeschreiblich.

Nachdem ich Schnitzel nun hinunter tragen musste und wir mehr als eine halbe Stunde brauchten um das Morgengeschäft halbwegs zu erledigen, entschieden Sascha und ich, das es Zeit war loszulassen.

Ein würdiger und schmerzfreier Abschied zum Wohle von Schnitzel.  

Schnitzel hatte schon Schmerzmittel bekommen, die jedoch offensichtlich nur kurzfristig wirkten. Sein Blick zu uns ging ins leere und der arme Kerl verstand seinen eigenen Körper nicht. Kopfmäßig war er hellwach und kämpfte gegen seinen erschöpften Körper.

Wir entschlossen uns, mit Schnitzel in die Tierklinik zu fahren. Ich hob Schnitzel vor der Fahrt ins Auto. Er ließ es wieder mit sich geschehen. 

In der Tierklinik angekommen wollte ich ihn aus dem Auto heben und in die Klinik tragen. Schnitzel rebellierte, wenn auch verhalten, ich ließ ihn gewähren und setzte ihn ab.

Mit letzter Kraft und auf sehr wackligen Beinen, schnüffelte er wenig und ging mit Sascha zielstrebig durch die Eingangstür der Klinik. Vor dem Empfang legte er sich ab und rührte sich nicht mehr. Ein tiefes Schnaufen und dann dieser Blick. 

Eine Helferin erkannte sehr schnell die Lage und brachte uns in einen freien Raum. Eine Tierärztin kam dazu und auch sie erkannte die Lage.

Mit Tränen in den Augen hob ich unseren Schnitzel hoch und brachte ihn in ein Behandlungszimmer. 

Ein intensives Gespräch und eine weitere Untersuchung zeigten, das unser geliebter Schnitzel einfach nicht mehr konnte. Jeder Versuch einer medizinischen Maßnahme, hätte Schnitzel nur weiter belastet und gestreßt.

So lag er auf dem Untersuchungstisch und wir kraulten ihn am Ohr. Regelrecht dankbar, ließ er alles mit sich geschehen. Ganz ruhig ohne auch nur einer weiteren Bewegung, ließ er alles mit sich geschehen. 

Wir nahmen Abschied von unserem geliebten Schnitzel und er ging sehr schnell von uns, ganz friedlich auf die Reise.

Friedlich, ohne Aufsehen, ohne Kampf. Er ging zu seinen Kumpels über die Regenbogenbrücke. 

Für uns brach ein Stück unserer gemeinsamen Welt zusammen. Ja, wir hatten uns mit dem Thema Tod auseinandergesetzt. Ja, wir wollten unseren Schnitzel nicht leiden lassen. Doch war es in dem Moment einfach zu schnell.

Erst im Nachhinein, begriffen wir, was in den letzten zwölf Monaten eigentlich passiert war. 

Wir fuhren nach Hause. Ohne unseren geliebte Schnitzel. Nur seine Leine und sein Halsband dabei. An Arbeit war an diesem Tage nicht zu denken. Zu sehr schmerzte der Verlust.

Für uns folgte ein Wochenende und eine Woche voller Trauer. Sascha und ich verbachten viel Zeit zusammen und stützen uns.

Zwischendurch flohen wir aus unserem Haus und gingen hinaus. Doch in unsern Gedanken war dieser schöne blonde Labrador, mit dem Namen Schnitzel, immer bei uns.

Es war sehr ruhig geworden im Haus und in unser Wohnung. Schnitzel fehlte uns jeden Moment. Ich erwische mich dabei, das ich nach ihm schaute.

Doch er war nicht mehr da, sein Platz leer.

Die ersten Tage ohne Schnitzel waren zu Hause sehr bedrückend. Und nicht nur da, auch das Büro fühlte sich für mich einsam und verlassen an. Auch wenn ich ihn in den letzten Woche nicht oft dabei hatte, so fehlte er mir einfach. 

Am Dienstag darauf holten wir die Asche von Schnitzel nach Hause. Dies war für uns emotional noch einmal richtig heftig.

Jedoch auch gut. Schnitzel war wieder zu Hause. Das Rudel komplett.

Die kommenden Tagen waren nicht viel besser, doch etwas erträglicher. Man denkt nach und spricht immer mehr von den schönen Erinnerungen. 

Am Samstag darauf fand Schnitzel sein letzte Ruhe und wir nahmen gemeinsam Abschied. Abschied mit der Gewissheit das er immer in unserer Nähe und in unseren Herzen bleibt. 

Mit seinem orangen Halsband und seinem orangenen Apportel vom gemeinsamen „Ding holen“, ist er nun unter seinem Lieblingsbaum begraben. 

Im kleinen Kreis sagten wir leise.“Good bye Schnitzel“.

Zur Zeit sind für mich die Nächte von Donnerstag auf Freitag immer sehr unruhig. Am Morgen denke ich dann sehr oft an meinen geliebten Schnitzel.

Oft mache ich nun eine Laufrunde auf unseren alten Wege. Es fühlt sich oft leer an und ich bin einfach nur traurig. Schnitzel war einfach ein dufter Kumpel, den wir nun einfach vermissen.

Was bleibt sind die vielen Erinnerungen und schönen Erlebnisse mit unserem Schnitzel. Wir denken, er hatte ein gutes Leben mit und bei uns.

Wir sind einfach Dankbar für diese schöne Zeit mit unserm treuen Gefährten.

Run free lieber Schnitzel!

Ich liebe Dich und Du lebst weiter in unseren Herzen. 

Vorbei sind Deine Schmerzen. Nun gilt für Dich nur noch Frieden und Freude.

Es wird irgendwann später die Zeit kommen, da sehen wir uns wieder.

Bis dahin tobe und genieße, dort hinter der Regenbogenbrücke, die saftigen grünen Wiesen und das klare Wasser.

Grüße all die anderen, die nicht mehr bei uns sind.

Kein anderer Hund der Welt wird uns unseren Schnitzel ersetzen können. Er war halt einfach unser Schnitzel.

Wir haben uns daher entschlossen bis auf Weiteres keinen anderen Hund bei uns aufzunehmen. Vielleicht sind wir irgendwann wieder bereit dazu, jedoch wird dies noch eine ganze Weile dauern. 

Wir werden nun sehen, was uns das Leben ohne Schnitzel zu bieten hat und uns um uns zwei kümmern. Es gibt noch viel zu entdecken und wenn die Zeit reif ist, werden sich unsere Herzen, für einen neuen Vierbeiner sicherlich, wieder öffnen. 

Wir möchten uns an dieser Stelle bei allen unseren Freunden aus dem In- und Ausland bedanken.

Wir danken für Eure Anteilnahme.

Wir danke für Euren lieben Worte.

Wir danken Euch, das Ihr für uns da seid. 

Es war für uns einfach überwältigend, wie viele Menschen, Freunde, Bekannte und auch Unbekannte an unserem Verlust sowie unserer Trauer teilnahmen.

Dafür sagen wir ganz herzlich Dankeschön und Schnitzel winkt in unseren Herzen zum Abschied mit seiner Pfote.

Bye! Bye!

Noch mehr Bilder

Die meistens Bilder habe ich in den letzten Jahren auf www.partyschnitzel.de veröffentlicht. 

Dazu gab es noch ganz viele Beiträge auf Facebook.

Eine tägliche Dosis, gab es nahezu immer auf meinem Instagram Account. 

Zur Erinnerung habe ich nun auch noch hier ein Fotoalbum erstellt.