Der Aufruf von mg-anders-sehen

Instawalk goes Schauzeit!

Wer gerne fotografiert, Instagram nutzt und Lust hat auf eine gemeinsame Tour durch bekannte und unbekannte Ecken unserer Stadt, ist hier genau richtig: MG anders sehen organisiert den 9. INSTAWALK dieses Mal im Rahmen der Schauzeit Rheydt 2019 – seid ihr „Bereit für Rheydt“ und seine Schätze der 1950er Jahre Architektur? Dann macht mit und entdeckt mit uns die schlichte Eleganz dieses Architektur-Stils mitten in der Rheydter Innenstadt.

Wir treffen uns als Kollektiv, laufen eine abwechslungsreiche Tour mit interessanten Impulsen zu den Merkmalen der 50er Jahre Architektur und fotografieren dabei, was das Zeug hält. Am Ende der Tour wählt ihr mit uns beim Get-Together euer Lieblingsbild aus, das wir vor Ort direkt über einen Instax-Printer als Polaroid ausdrucken. Anschließend werden wir eure fotografischen Eindrücke der Rheydter 50er Jahre Architektur einen ganzen Monat lang in den Fenstern der Leerstands-Apotheke an der Bruckner Allee 7 ausstellen.

Darum ging es und so war es

Nahezu pünktlich traf ich gegen 10:45 Uhr am vereinbarten Treffpunkt ein. Freundliche Begrüßung und erst einmal ankommen in Rheydt. Gegen 11:00 Uhr ging es direkt auch schon, nach eine kurzen Einführen über die Architektur der 50er Jahre, los. 

Die Strecke

Recht überschaubar und überhaupt nicht soviel zu laufen. Dafür gab es ein Highlight nach dem anderen. Dazu natürlich auch einige Negativbeispiele, wie man Sanierung nicht machen sollte. Dies lasse ich jedoch mal umkommentiert und ohne Bewertung der Bilder. Macht Euch selbst Gedanken. 

Was ist nun der Baustil der 50er Jahre?

Einfach zusammengefasst, ist es der Wiederaufbau nach dem Kriegsende. Im Krieg wurden rund 80% der Gebäude in Rheydt  zerstört. Eine sehr hoher Anteil von Zerstörung, den die Bürger erleiden mussten.

Die Städte und das Land standen vor der größten Aufgabe nach dem zweiten Weltkrieg, dem Wiederaufbau. Wie sollte es weitergehen? Was ist möglich?

Die Menschen suchten neue Werte und Möglichkeiten. Auf politisch wirtschaftlicher Ebene entwickelten sich die Demokratie und soziale Marktwirtschaft. Der Nachholbedarf der Deutschen war gewaltig. Der Drang Neues zu schaffen und der, des Aufbruchs.

Doch es fehlte an Vielem, so war Improvisation angesagt.

Kunst und Architektur bildeten jenen Zeitgeist der 50er Jahre.  In der Architektur entwickelte sich nur langsam ein eigener Stil. Anfänglich wies dieser eher ein uneinheitliches Erscheinungsbild auf. Da waren einerseits die wiederbelebte klassische Moderne und der überlebte Monumentalstil aus der Zeit des Nationalsozialismus. Auf der anderen Seite entwickelten sich eigenständige Elemente im Baustil.

Materielle wie finanzielle Ressourcen waren begrenzt. Mit den wenig vorhandenen Mitteln, wurde eine ganz eigene und neue  Ästhetik geschaffen.Vorherrschende Baumaterialien waren Stahl, Beton und Glas. Charakteristisch die Flachdächer und großen Fensterfronten. Es gab den Wunsch nach viel Licht und Helligkeit in den Gebäuden. All dies findet man heute noch ein den entsprechenden Bestandsgebäuden.

Es entwickelte sich eine Nachkriegsmoderne. Der Begriff Nachkriegsmoderne, entstand in den 1990er Jahren, im Zuge der Forschungen zur Architektur der Nachkriegszeit.

Genug erzählt, die nicht ganz zwanzig Teilnehmer gingen auf Entdeckungsreise und luden unter den hashtags #instawalkMG09, #schauzeit2019, #mg_anders_sehen und #bereitfürrheydt über 300 Bilder ins Netz auf www.instagram.com.

Gepflegte Fassade

Zum Schluss wurde die Ausbeute bei Kaffee und Kuchen gemeinsam angeschaut und mit vielen Highlights ausgedruckt. Interessant bei diesen Walks ist es immer, welche verschiedenen Perspektiven die Teilnehmer immer wieder entdecken und festhalten.

Hier gibt es nun meine insgesamt 75 Fotos zusehen, die ich während der Tour geschossen habe.

Meine Fotos