Der Aufruf von MG anders sehen

Nach der ersten Bus-Tour im Februar freuen wir uns ankündigen zu können, dass unser Instawalk #10 wieder ein Special wird! Entdeckt dieses Mal mit uns die Architektur-Hotspots der Mönchengladbacher Textilindustrie im WLAN-Bus der NEW und fotografiert und instagramt euch mit uns quer durch die Stadt.

Als Experte für Architektur, Denkmalschutz und Textil-Geschichte begleitet uns Hans Schürings auf unserer (Bus)Tour an insgesamt fünf Orte, die Textilgeschichte atmen: wir halten an historischen Fabrikgebäuden, Shed-Hallen, einer Siedlung der Gladbacher Häuser und einer Fabrikanten-Villa.

Der Ablauf: am Hotspot aussteigen, kurzen Impulsvorträgen lauschen, die Objekte fotografisch erkunden, wieder einsteigen, die Bilder hochladen und auf geht´s zum nächsten Stop. Die Plätze für die Tour sind begrenzt.


24 Stunden nach dem Aufruf Anfang Oktober, waren dann auch alle Plätze restlos weg.

Am Treffpunkt

Pünktlich um 11:00 Uhr trafen sich die über dreißig Teilnehmer in der Mozartstraße in Mönchengladbach. Nach einigen kurzen Hinweisen, wie der InstawalkMG10 vonstatten geht, durch Lara und Hannah von mg-anders-sehen, wurde das Wort an Dipl.-Ing. Hans Schürings erteilt.

Infos zum Instawalk

Glückliche Veranstalterinnen

Einführung mit Hans Schürings

Als Historiker ist Hans Schürings ein sehr guter Fachmann, der sich mit Architektur, Denkmalschutz und der Textil-Geschichte in Mönchengladbach bestens auskennt. 

Unser Treffpunkt war auch zugleich der erste Instastopp. 

Das Gebäude Mozartstraße 19 (ehemals Villa Hecht) ist eine 1914 bis 1916 erbaute zweigeschossige Stadtvilla in Mönchengladbach (Nordrhein-Westfalen) am Rande des Bunten Gartens. Architekt war Robert Neuhaus. Die Fassaden bestehen aus Tuff.

Die Villa wurde am 4. Dezember 1984 in die Denkmalliste der Stadt Mönchengladbach eingetragen. 

Ein imposantes Gebäude mit einer Gesamtfläche von nahezu 1.000 qm.

Villa Hecht

Villa Hecht

Mit freundlicher Unterstützung der NEW AG

Durch meine Tätigkeit als Kundenbeirat bei der NEW AG war es mir zum zweiten Mal möglich, die richtigen Menschen zusammenbringen. Wieder gab es für den geplanten Instawalk einen Bus.

Die NEW mobil und aktiv Mönchengladbach GmbH stellte den Veranstalterinnen einen W-LAN Bus inklusive Fahrer für den #InstawalkMG10 kostenlos zur Verfügung. 

Es war sogar der gleiche Fahrer wie beim ersten Mal, der sich darauf freute uns durch MG zu kutschieren. Unseren herzlichen Dank dafür.

Im Bus

 

Hans Schürings, Lara Valsamidis, Hannah von Dahlen

Upload

Upload

2. Station Berufskolleg Platz der Republik

Vom Bunten Garten ging es zum Platz der Republik.

Bevor es zum knipsen ging, gab  es einen weiteren spannenden Impulsvortrag von Hans Schürings.

Im heutigen Berufskolleg war ursprünglich mal die ehemalige Aktienspinnerei. Diese liegt direkt südlich des Hauptbahnhofs am Platz der Republik und an der Lürriper Straße 43.

1855 wird die AG gegründet und nimmt 1856 mit 15.000 Spindeln, 250 Webstühlen und 1000 Beschäftigten den Betrieb auf. Sie gilt als das „größte Industrieschloss Deutschlands“ und  stellt 1915 den Betrieb ein.

Die Gebäude dokumentieren die herausragende Bedeutung für die Geschichte der Textilindustrie und den unterschiedlichen Umgang mit Umnutzung von Gebäuden zu verschiedenen Zeiten in Mönchengladbach.

Ehemalige Gladbacher Spinnerei und Weberei AG

Ehemalige Gladbacher Spinnerei und Weberei AG

Weitwinkel

Neue Perspektiven

Einen Lesenswerten Gastbeitrag von Hans Schürings, gibt es in der RP-Online zu diesem Objekt. 

3. Station Arbeitersiedlung am Volksgarten

Vom Platz der Republik ging es in Richtung Volksgarten. Nach einem kurzen Spaziergang standen wir in der Siedlung. 

Unterschiedlicher können Häuser kaum aussehen. Manche sind verkleidet, verputzt oder zeigen ihre Backsteine. Dazu Häuser mit Stuckverzierungen oder mit Fensterläden. Einige haben ein Spitzdach, andere ein Flachdach. Manche Häuser sind schön, andere wieder etwas speziell.

Alle Häuser sind sogenannte Gladbacher Häuser. Sie stellen Mönchengladbachs Beitrag zum sozialen Wohnungsbau des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts dar. 157 dieser Gladbacher Häuser finden sich als größtes zusammenhängendes Siedlungsgebiet rund um die Reyerhütter Straße zwischen Ackerstraße und Linienstraße.

Hans Schürings, Bauingenieur, Soziologe und Lokalhistoriker, führte uns bei dem Rundgang, durch einen Teil der Siedlung und erläuterte das architektonische Erbe der Stadt. Insgesamt wurden im Bereich Alt-Gladbach etwa 700 dieser Häuser gebaut. Sie waren die Antwort auf das immense Bevölkerungswachstum der Stadt im Zuge der Industrialisierung. Zwischen 1850 und 1900 wuchs Mönchengladbach um das Sieben- bis Achtfache. Günstiger Wohnraum musste damals her.

Der Staat kümmerte sich nicht um das Problem, Unternehmer gründeten dazu die Gladbacher Aktienbaugesellschaft, die den Gladbacher Haustyp entwickelte und baute. Ein- bis zweigeschossig, als Doppelhaus mit Anbau. 

Informationen zu den Gladbacher Häusern

Linienstraße Mönchengladbach

Schauen und staunen

Verkleidet und pur

Ursprünglich

4. Station alte Weberei in Giesenkirchen

Konstantinstraße 4a-16 in Giesenkirchen.

Mühlen und Peltzer gründen um 1890 eine Textilfabrik in Giesenkirchen. 1929 produziert sie als Spinnindustrie AG und geht schließlich in die Aktien-Gesellschaft der Vereinten Rumpuswerke über, die dort eine Spinnerei und Weberei betreibt.

Erhalten bleiben neben Maschinen- und Kesselhaus mit Kamin weitere Produktionshallen der ehemaligen Bleicherei mit Färberei, Weberei und Staubturm. Sie werden ergänzt durch Remisen mit Stallungen und einem Bürotrakt.

Hier nahmen wir dann auch gleich die Gelegenheit für zwei Gruppenfotos wahr.

Ehem. vereinigte Rumpus AG

Klinker mehrfarbig

Gruppenfoto Alte Weberei Giesenkirchen

Spiegelung

Turm

Gruppenfoto mit NEW Bus in Giesenkirchen

 

5. Station Emil-Schmölder-Spinnerei in Rheydt

Weiter ging es zu unserer letzten Station.

Die ehemalige Textilfabrik Hammersen steht im Stadtteil Rheydt-Morr in Mönchengladbach (Nordrhein-Westfalen), Dahlener Straße 562, 570.

Das Gebäude wurde 1905/1906 erbaut.  

1905-06 entsteht an der Dahlener Straße die Baumwollspinnerei von Emil Schmölder. 1910-16 wird die Produktionsstätte baulich erweitert. 1916/18 übernimmt sie die Hammersen AG aus Osnabrück. Um 1931 fusioniert sie mit der Fa. Dierig.

Das gesamte Objekt ist am 4. Dezember 1984 in die Denkmalliste der Stadt Mönchengladbach aufgenommen worden.

Nach der Schließung der Textilfabrik und jahrelangem Leerstand wird der Komplex in den späten 1990er Jahren saniert und einer neuen Nutzung zugeführt.

Heute findet sich unter anderem im vorderen Teil ein Supermarkt sowie Fitness Center in dem Komplex wieder. 

Ehem. Baumwollspinnerei von Emil Schmölder

Drei Streifen

Letzter Blick

Letztes Foto

Hier fand der #InstwalkMG10 dann auch fast sein Ende. Ein letztes Mal ging es zurück in den Bus und wir fuhren zurück zum Bunten Garten. Bis zu unserer Ankunft waren dann auch über 360 Fotos auf Instagram hochgeladen worden. Das entspricht mehr als zehn Bilder je Teilnehmer. Eine starke Leistung.

Ein toller Erfolg für mg-anders-sehen und alle Beteiligten.

Ein dickes Dankeschön an Hans Schürings für seine Impulse, der NEW AG für den chicen Bus mit superfreundlichen Fahrer und natürlich an Hannah und Lara, für diese fantastische Idee.

Mehr Bilder vom InstawalkMG10

Alle meine Fotos vom und zum Walk gibt es in meinem Fotoalbum.

Alle über 360 Fotos von allen Teilnehmern gibt es bei Instagram

Ein Artikel zu den Gladbacher Häusern gibt es auch in der RP-Online.

Weitere Geschichten zu Mönchengladbach gibt es im Gladbacher Haus der Erinnerungen e.V.

Dazu gibt es einen lesenswerten Beitrag zu Die Gladbacher Spinnerei und Weberei AG – heute Berufskolleg

Mehr zu mg-anders-sehen gibt es auf der Webseite.

Etwas zum Kundenbeirat der NEW AG gibt es auf der Webseite der NEW AG. Genauso wie auch zum W-LAN Bus.