28. Mai – Zurück in Nova Scotia

Die Nachtfahrt auf der Fähre hatte etwas Meditatives. Draußen war nur das tiefe Brummen der Motoren zu hören, über uns funkelte der Sternenhimmel, und hin und wieder blitzte das ferne Licht eines anderen Schiffs am Horizont auf. Mit jeder Seemeile schien Neufundland ein Stück weiter hinter uns zu liegen. In den frühen Morgenstunden liefen wir in North Sydney ein – noch verschlafen, aber voller Vorfreude auf die letzten Etappen unserer Reise.

Wir rollten durch die sattgrünen Landschaften von Nova Scotia, vorbei an kleinen Orten, in denen der Frühling gerade Fahrt aufgenommen hatte. Das Licht war anders als auf Neufundland – weicher, wärmer, fast schon sommerlich. Unterwegs hielten wir in einem kleinen Café an und gönnten uns ein typisch kanadisches Frühstück. Zwischen Pancakes, Kaffee und Ahornsirup schmiedeten wir Pläne für die letzten Tage. Ein Gefühl von Aufbruch lag in der Luft, begleitet von der leisen Melancholie, dass das große Abenteuer bald zu Ende gehen würde.

Am Meer hielten wir noch einmal inne. Der Wind blies uns ins Gesicht, Möwen kreisten über den Felsen, und das Wasser glitzerte in der Sonne. Für einen Moment schien die Zeit stillzustehen – ein letztes Innehalten, bevor es weiterging.

Dann setzten wir die Fahrt Richtung Halifax fort, rund 340 Kilometer lagen vor uns. Unser Etappenziel hieß Shubenacadie, wo wir auf einem Campingplatz die letzte Nacht im Wohnmobil verbrachten. Mit Ruhe und Sorgfalt verstauten wir unser Gepäck und ließen den Tag in angenehmer Atmosphäre bei einem Glas Wein ausklingen. Ein stiller, schöner Abend – wie geschaffen, um Abschied zu nehmen.

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Der letzte Tag unserer Reise, der 30. Mai 2024, war ein Geschenk des Himmels. Halifax präsentierte sich von seiner strahlendsten Seite, mit einem tiefblauen Himmel, der die perfekte Kulisse für unsere letzten Erkundungen bildete. Wir tauchten ein in das lebendige Treiben am Hafen, wo Straßenkünstler die Promenade belebten und der Duft des Meeres in der Luft lag.

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Nach Wochen auf den endlosen Straßen Neufundlands und Nova Scotias war der Tag gekommen, an dem unser treuer Begleiter, das Wohnmobil, in Rente gehen sollte. Wir steuerten es zum Vermieter in Enfield, fest entschlossen, es in makellosem Zustand zurückzugeben. Als der Vermieter uns mit deutlicher Verwunderung ansah und fragte, warum wir so gründlich geputzt hätten, fühlten wir uns kurz ertappt. „Wir haben das Reinigungspaket gebucht“, erklärten wir, doch sein Schmunzeln verriet, dass wir uns diese Mühe hätten sparen können.

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Die Nachtfahrt auf der Fähre hatte etwas Meditatives. Draußen war nur das tiefe Brummen der Motoren zu hören, über uns funkelte der Sternenhimmel, und hin und wieder blitzte das ferne Licht eines anderen Schiffs am Horizont auf. Mit jeder Seemeile schien Neufundland ein Stück weiter hinter uns zu liegen. In den frühen Morgenstunden liefen wir in North Sydney ein – noch verschlafen, aber voller Vorfreude auf die letzten Etappen unserer Reise.