19. Mai – Terra-Nova-Nationalpark

Panoramablick vom Ochre Hill

Einer der Höhepunkte unseres Besuchs im Terra-Nova-Nationalpark war definitiv der Aufstieg zum Ochre Hill Fire Tower. Ursprünglich wurde dieser Turm als Feuerwachturm genutzt, um die weiten Wälder zu überwachen. Heute dient er als atemberaubender Aussichtspunkt, und der Ausblick ist einfach unvergesslich.

Der Weg zum Turm, der Ochre Hill Trail, führte uns durch eine beeindruckende Landschaft aus Mooren und dichten Wäldern. Es war eine leichte bis moderate Wanderung, die perfekt war, um uns auf den spektakulären Anblick vorzubereiten.

Vom Turm aus hatten wir eine unglaubliche 360-Grad-Sicht über den gesamten Park. Wir konnten die unendlichen Nadelwälder sehen, die sich bis zum Horizont erstreckten, die glitzernden Seen, die sich dazwischen versteckten, und die zerklüftete Küste, die sich an der Ferne entlangzog.

 

Der Regen prasselte unaufhörlich auf unser Wohnmobil und ließ die Landschaft in grauen Schleiern verschwimmen. Die Fensterscheiben waren beschlagen, und der Duft nach nasser Erde und Tannennadeln drang durch die winzigen Spalten, wenn wir lüfteten.

Von Deer Lake aus, das für uns eher eine Durchreisestation war, machten wir uns auf den Weg nach Gros Morne. Unser Ziel war Woody Point, ein kleiner Ort am Rand des Nationalparks, der uns für die nächsten Tage als Basis diente. Schon bei der Ankunft auf dem Campingplatz wurden wir herzlich begrüßt – diese Offenheit und Hilfsbereitschaft sollte uns noch öfter begegnen.

Manche Tage brennen sich tief ins Gedächtnis – dieser war so einer. Die Tablelands standen ohnehin weit oben auf unserer Liste. Diese kargen, rot-orangefarbenen Hügel sehen aus wie von einem anderen Planeten. Es ist ein seltsames Gefühl, dort zu stehen und zu wissen, dass man über Gestein läuft, das normalerweise tief im Erdinneren verborgen liegt.