Ein Roadtrip der besonderen Art: Mit dem Wohnmobil durch Neufundland
Tief im Osten Kanadas liegt eine Insel, die mit ihrer rauen Schönheit und unberührten Natur verzaubert. Neufundland – ein Name, der Abenteuer verspricht und uns auf eine unvergessliche Reise mit dem Wohnmobil gelockt hat.
Unser Trip war ein spontanes Wagnis, denn die Hauptsaison hatte noch gar nicht begonnen. Es war eine Entscheidung, die uns mit einer unglaublichen Ruhe und authentischen Begegnungen belohnt hat.
Die Planung Bereits nach unserem Urlaub 2017 in Island hatten wir Neufundland als unser neues Fernreiseziel festgelegt. Bis 2024 kam einiges dazwischen, sodass wir Ende 2023 in die finale Planung gingen. Nach einigen Überlegungen kamen wir davon ab, das Land mit einem Pkw zu bereisen und uns von Bed-and-Breakfast-Unterkunft zu Bed-and-Breakfast-Unterkunft zu hangeln. Es wäre zu viel Aufwand gewesen, für ein bis zwei Nächte immer wieder aus- und einzupacken.
So kamen wir auf die Idee, mit einem Wohnmobil zu reisen. O-Ton Sascha: „Aber mit Platz und Komfort“. Okay, das war eine Herausforderung. Da wir bequem reisen wollten, sollten vorhandene Flugmeilen für Business-Flüge eingesetzt werden. Das war die nächste Herausforderung. Die Tourplanung war recht einfach: einmal quer durch Neufundland mit einigen Hotspots.
Die Flugplanung: Miles & More von Lufthansa schraubte immer wieder an ihren Modellen, und so landeten wir beim Telefonsupport, um unsere Reise zu buchen. Nach 45 Minuten Telefonat kam die Bestätigung. Klasse, falsche Daten und Termine. Völliger Blödsinn gebucht. Nochmal telefonieren. Diesmal 60 Minuten. Erst einmal alles stornieren, Meilen zurückbuchen und neu buchen, mit dem Ergebnis: 2x Business hin, und 1x Business und 1x Eco-Plus zurück. Egal, wir wollten reisen. Es wurde eh nichts mit Lufthansa, sondern mit der Tochter Discover Airlines. Die Flüge waren durch die Meilen günstig, und wir konnten mit der weiteren Planung fortfahren.
Nach langem Suchen entschied ich mich für die Buchung über den ADAC Deutschland. Dieser ist zwar auch nur Vermittler über ein Portal in den Niederlanden, mit dem man dann in Kanada bucht, jedoch vermittelte dies einen Hauch von Sicherheit. Das Wohnmobil wurde etwas größer und es wurden diverse Optionen gebucht, damit die Reise entspannt verlaufen konnte. Ziel war es, während der Reise nur Treibstoff zu bezahlen.
5. Mai – Start ab Frankfurt
Wir hatten uns einen Parkplatz im neuen Terminal 3 gebucht, was für die Reisedauer die günstigste Option war. Die Fahrt von Mönchengladbach nach Frankfurt verlief entspannt – keine Hektik, keine Staus, alles lief wie am Schnürchen. Schon kurze Zeit später saßen wir im Flugzeug, bereit, die Weinkarte zu inspizieren und uns in den Urlaubsmodus zu versetzen.
Zunächst wurde jedoch erst einmal die Sitzverteilung ausgelost: Aufgrund mehrfacher Änderungen am Flugzeugtyp seit unserer Buchung fanden wir uns an ganz unterschiedlichen Plätzen wieder – wir waren quer durch die Business-Class verteilt. Das Bordpersonal musste sich prompt bewähren und mit viel Geduld die maulenden Passagiere beruhigen und umsetzen. Diese Szene sorgte für einige heitere Momente und ein Schmunzeln auf unseren Gesichtern.
Nachdem das Sitzproblem gelöst war, konnten wir uns endlich entspannen und die Vorfreude auf unser Abenteuer genießen. Bis auf die Tatsache, dass meine EarPods plötzlich unauffindbar waren, war alles bestens. Der Flug verlief ruhig und angenehm – zwischendurch konnte man sogar ein wenig schlafen und träumen, was uns wohl alles in Kanada erwarten würde.
6. Mai – Ankunft in Halifax
Der Start unseres Kanada-Abenteuers: Halifax, Nova Scotia. Schon beim ersten Schritt aus dem Flughafen lag eine gewisse Aufregung in der Luft – was für Überraschungen würde diese Stadt für uns bereithalten? Unsere Mobilfunkkarten wurden beim Einschalten der Telefone aktiviert, und so konnten wir, bestens vernetzt, gleich in die nächste Etappe unserer Reiseplanung eintauchen. Der Hotelbus brachte uns zuverlässig zum vorab gebuchten Holiday Inn. Noch war der Tag jung und wir konnten es nicht lassen, einen ersten neugierigen Blick auf Halifax zu werfen.
Das Wetter zeigte sich zwar noch von seiner rauen Seite, aber das hielt uns nicht davon ab, die Stadt zu erkunden – welche Geschichten wohl hinter den alten Mauern steckten? Im Hotel angekommen, tauchte beim Auspacken unerwartet das vermisste Paar EarPods wieder auf. Ein kleiner Glücksmoment, der ein Lächeln in mein Gesicht zauberte. Am Abend fielen wir müde und zufrieden ins Bett, bereit für alles, was kommen mochte. Was uns wohl am nächsten Tag erwarten würde? Wir konnten es kaum abwarten, Halifax weiter zu entdecken.
Unser größtes Abenteuer 2024 – Part 4
2024, Neufundland 2024Mit der Fähre erreichten wir Neufundland. Als wir das Wohnmobil von der Fähre rollten, schlug uns die salzige Meeresluft entgegen und der Wind zerrte an unseren Jacken – wir fühlten uns wie echte Entdecker, die am Rand einer neuen Welt stehen. In der klaren Nacht mischte sich der Geruch von nassem Holz und entfernten Pinien mit dem Brummen der Motoren und dem gedämpften Klopfen der Wellen gegen die Bordwand. Unsere Herzen pochten schneller, ein Kribbeln aus Aufregung und Vorfreude lag in der Luft.
Unser größtes Abenteuer 2024 – Part 5
2024, Neufundland 2024Schon auf der Fahrt nach Brent’s Cove fragte ich mich immer wieder: Werden wir wirklich einen Eisberg sehen, oder bleibt dieses Abenteuer ein ferner Traum? Die Straße schlängelte sich holprig durch Wälder, das Wohnmobil vibrierte mit jedem Schlagloch und draußen peitschte der Wind an die Fenster. Mit jedem Kilometer wuchs meine Spannung – und dann lag er plötzlich da.
Unser größtes Abenteuer 2024 – Part 6
2024, Neufundland 2024Der Nebel hüllte die Landschaft in ein wattiges, silbergraues Tuch, während feiner Sprühregen die Haut prickelnd kühlte und ein salziger Duft nach Algen und feuchtem Holz in der Luft lag. In Bonavista begegneten wir den Papageientauchern, deren leuchtend orangefarbene Schnäbel wie glühende Funken durch das gedämpfte Licht blitzten. Ihr Gefieder schimmerte im Regen, als hätten sie sich Farben aus dem tiefsten Blau und Grün des Ozeans geborgt. Die Möwen kreischten, das Meer rauschte und in regelmäßigen Abständen klatschte eine kräftige Welle an die Felsen – eine Sinfonie aus Naturklängen, die alles andere ausblendete.