9. Mai – Ankunft in Port aux Basques
Mit der Fähre erreichten wir Neufundland. Als wir das Wohnmobil von der Fähre rollten, schlug uns die salzige Meeresluft entgegen und der Wind zerrte an unseren Jacken – wir fühlten uns wie echte Entdecker, die am Rand einer neuen Welt stehen. In der klaren Nacht mischte sich der Geruch von nassem Holz und entfernten Pinien mit dem Brummen der Motoren und dem gedämpften Klopfen der Wellen gegen die Bordwand. Unsere Herzen pochten schneller, ein Kribbeln aus Aufregung und Vorfreude lag in der Luft.
Nach unserer Ankunft lernten wir gleich eine typische Besonderheit von Neufundland kennen: Überall hingen Schilder mit „Back for Season“ oder „Back in May“. Das bedeutet, dass viele Geschäfte und Campingplätze erst mit dem besseren Wetter und oft ohne festes Datum wieder öffnen. Saisonstart ist hier keine Garantie, sondern ein vages Versprechen. Diese flexible Einstellung zur Saison machten uns bewusst, dass wir mit zu den Ersten gehörten, die sich hinauswagen.
Nachdem wir unsere ersten Erfahrungen mit den saisonalen Öffnungszeiten gemacht hatten, ging es weiter zum nächsten Programmpunkt: Vorräte auffüllen. Wir stoppten in einem Supermarkt, wo der Duft von frisch gebackenem Brot den Laden erfüllten, und deckten uns mit dem Nötigsten ein. Im Dollar-Shop fanden wir noch ein paar praktische Kleinigkeiten für die Küche und das Wohnmobil, während draußen Möwen kreischten und die letzten Sonnenstrahlen die Pfützen aufleuchten ließen.
Unsere erste Nacht in Neufundland verbrachten wir schließlich bei Deer Lake, in der Nähe eines kleinen Flughafens. Die Stille war nur durchbrochen vom gelegentlichen Knacken der Äste im Wind und einer Reihe von Schüssen zur Dämmerung.
Später erfuhren wir, dass diese Schüsse dazu dienen, Vögel vom Flughafen fernzuhalten und so Zusammenstöße mit Flugzeugen zu vermeiden – eine eigenwillige, aber effektive Methode. In der abgeschiedenen Natur, umgeben von Dunkelheit und dem Surren unseres Heizsystems, verstanden wir endlich, wie das Wohnmobil richtig zu bedienen war. Es war zwar etwas laut, dafür wurde es aber deutlich wärmer als in der ersten Nacht – und wir schliefen mit dem Gefühl ein, wirklich in Neufundland angekommen zu sein.
Unser größtes Abenteuer 2024 – Part 6
2024, Neufundland 2024Der Nebel hüllte die Landschaft in ein wattiges, silbergraues Tuch, während feiner Sprühregen die Haut prickelnd kühlte und ein salziger Duft nach Algen und feuchtem Holz in der Luft lag. In Bonavista begegneten wir den Papageientauchern, deren leuchtend orangefarbene Schnäbel wie glühende Funken durch das gedämpfte Licht blitzten. Ihr Gefieder schimmerte im Regen, als hätten sie sich Farben aus dem tiefsten Blau und Grün des Ozeans geborgt. Die Möwen kreischten, das Meer rauschte und in regelmäßigen Abständen klatschte eine kräftige Welle an die Felsen – eine Sinfonie aus Naturklängen, die alles andere ausblendete.
Unser größtes Abenteuer 2024 – Part 5
2024, Neufundland 2024Schon auf der Fahrt nach Brent’s Cove fragte ich mich immer wieder: Werden wir wirklich einen Eisberg sehen, oder bleibt dieses Abenteuer ein ferner Traum? Die Straße schlängelte sich holprig durch Wälder, das Wohnmobil vibrierte mit jedem Schlagloch und draußen peitschte der Wind an die Fenster. Mit jedem Kilometer wuchs meine Spannung – und dann lag er plötzlich da.
Unser größtes Abenteuer 2024 – Part 4
2024, Neufundland 2024Mit der Fähre erreichten wir Neufundland. Als wir das Wohnmobil von der Fähre rollten, schlug uns die salzige Meeresluft entgegen und der Wind zerrte an unseren Jacken – wir fühlten uns wie echte Entdecker, die am Rand einer neuen Welt stehen. In der klaren Nacht mischte sich der Geruch von nassem Holz und entfernten Pinien mit dem Brummen der Motoren und dem gedämpften Klopfen der Wellen gegen die Bordwand. Unsere Herzen pochten schneller, ein Kribbeln aus Aufregung und Vorfreude lag in der Luft.