12. Mai – Auf nach St. John’s
Nachdem wir Bonavista hinter uns gelassen hatten, begleitete uns das vertraute neblige und nasse Wetter auf dem Weg nach St. John’s. Der feuchte Nebel legte sich kühl auf unsere Haut und dämpfte jedes Geräusch, während das entfernte Rauschen des Windes in den Bäumen zu hören war. Die Luft roch nach nassem Asphalt und dem salzigen Hauch des nahen Ozeans. Unsere Hände wurden klamm, wenn wir draußen nach dem Weg suchten, und manchmal prickelte der Nebel auf den Wangen wie feine Nadelstiche.
Rund 300 Kilometer lagen nun vor uns, und schon der erste empfohlene Übernachtungsplatz stellte uns vor eine Entscheidung: Der Wind peitschte über den Berg, und das Campen war dort ohnehin kaum gestattet. Wir zögerten einen Moment am windumtosten Parkplatz – vielleicht würden wir es doch wagen? Doch ein plötzlicher Regenschauer, der das Dach unseres Wohnmobils laut trommelte, überzeugte uns endgültig zur Weiterfahrt.
So lenkten wir unseren Blick auf den Bowring Park, wo sich sofort das Stadtleben bemerkbar machte. Beim Einparken überraschte uns ein Schwarm laut zwitschernder Stare, die sich in den Ästen direkt über unserem Stellplatz niedergelassen hatten. Trotz der Größe und Lebendigkeit von St. John’s wirkte die Umgebung sicher und ruhig, nur durchbrochen vom entfernten Hupen eines Busses und dem gelegentlichen Lachen aus einem nahen Spielplatz. Das gab uns die Gelegenheit, die Umgebung entspannt zu erkunden.
Nach unserer Ankunft im Bowring Park unternahmen wir einen ausgedehnten Spaziergang über noch vom Regen glänzende Wege und ließen die Atmosphäre der Stadt auf uns wirken. Die Vorräte waren bereits an Bord, sodass wir den Tag entspannt ausklingen lassen konnten – wie schon an den Abenden zuvor wartete ein leckeres Essen, diesmal inspiriert von unserer Koch-App KptnCook. Beim Abendspaziergang zeigte sich der Himmel überraschend klar und blau, eine willkommene Abwechslung nach den trüben Tagen und ein kleines Geschenk von Neufundland.
Unser größtes Abenteuer 2024 – Part 19
2024, Neufundland 2024Nach dem besonderen Geburtstag am Vortag machten wir uns früh auf den Weg zu einer der schönsten Wanderungen im Gros Morne Nationalpark: dem Green Gardens Trail.
Der Startpunkt lag wieder bei den Tablelands – dieser kargen, orangefarbenen Landschaft, die wie von einem anderen Planeten wirkt. Es war kaum zu glauben, dass genau hier ein Weg begann, der uns mitten hinein in eine völlig andere Welt führen würde.
Unser größtes Abenteuer 2024 – Part 18
2024, Neufundland 2024Manche Tage brennen sich tief ins Gedächtnis – dieser war so einer. Die Tablelands standen ohnehin weit oben auf unserer Liste. Diese kargen, rot-orangefarbenen Hügel sehen aus wie von einem anderen Planeten. Es ist ein seltsames Gefühl, dort zu stehen und zu wissen, dass man über Gestein läuft, das normalerweise tief im Erdinneren verborgen liegt.
Unser größtes Abenteuer 2024 – Part 17
2024, Neufundland 2024Von Deer Lake aus, das für uns eher eine Durchreisestation war, machten wir uns auf den Weg nach Gros Morne. Unser Ziel war Woody Point, ein kleiner Ort am Rand des Nationalparks, der uns für die nächsten Tage als Basis diente. Schon bei der Ankunft auf dem Campingplatz wurden wir herzlich begrüßt – diese Offenheit und Hilfsbereitschaft sollte uns noch öfter begegnen.