13. Mai – St. John’s und Signal Hill
Nach Tagen voller Regen genossen wir endlich trockenes Wetter, auch wenn der kräftige Wind auf Signal Hill uns fast die Mützen vom Kopf wehte. Signal Hill, berühmt für seine Rolle in der Geschichte der transatlantischen Funkübertragung, empfing uns mit spektakulären Ausblicken auf das tobende Meer und das bunte Häusermeer von St. John’s. Der Spaziergang entlang der Wanderwege fühlte sich beinahe wie eine kleine Expedition an – immer wieder blieben wir stehen, um die steilen Klippen und das Spiel der Wolken über dem Wasser zu bestaunen. „Hier oben kann man spüren, wie nah Wildnis und Zivilisation beieinanderliegen“, meinte Sascha, während ich ein Foto nach dem anderen schoss.
Die nächste Überraschung folgte am Nachmittag: Endlich öffnete der erste Campingplatz der Stadt, der weitläufige Pippy Park, seine Tore. Eingebettet zwischen sanften Hügeln am Stadtrand bietet er nicht nur Stellplätze für jedes Wohnmobilformat, sondern auch lauschige Picknickplätze, kleine Wanderwege und sogar ein Naturkundemuseum ganz in der Nähe. Während Sascha voller Vorfreude von der bevorstehenden Dusche außerhalb des Wohnmobils schwärmte („Endlich mal richtig heißes Wasser und genug Platz, ohne dass dir das Handtuch ständig von der Tür rutscht!“), fand ich unsere kleine Borddusche nach wie vor vollkommen solide.
Nach dem Einchecken machten wir uns erneut auf den Weg ins Zentrum. Am Abend gönnten wir uns ein leckeres Essen aus unserem Vorrat und ließen den Tag entspannt mit ein paar Runden Scrabble ausklingen. Besonders Sascha hatte an dem Abend einen Lauf und legte das Wort „Quiddity“ – was für Gelächter sorgte, weil wir beide erst einmal nachschauen mussten, ob das überhaupt ein echtes Wort ist. Draußen wurde es langsam dunkel, und mit dem leisen Rauschen des Windes in den Baumwipfeln ringsum fühlte sich der Tag wie ein kleines Abenteuer an, das uns mit Vorfreude auf die nächsten Etappen erfüllte.
Unser größtes Abenteuer 2024 – Part 10
2024, Neufundland 2024Unterwegs nach Witless Bay lag der Nebel schwer über der Straße. Doch ab und zu rissen die Wolken auf und gaben den Blick frei auf schroffe Klippen und das glitzernde Meer, das gegen die dunklen Felsen schlug. Salz lag in der Luft, und der Wind trieb feine Gischt über den Asphalt. Immer wieder hielten wir an, lehnten uns gegen die steife Brise und lauschten dem Kreischen der Möwen, das sich mit dem Donnern der Wellen vermischte.
Unser größtes Abenteuer 2024 – Part 11
2024, Neufundland 2024Unser Weg führte uns weiter über Cupids – das Fernziel immer im Hinterkopf: Terra-Nova-Nationalpark. Doch bevor es so weit war, machten wir noch einen Abstecher nach Dildo. Ja, richtig gelesen! In diesem kleinen Ort war zwar nicht viel los, aber irgendwie landet jeder Tourist irgendwann mal hier. So ganz konnten wir den Hype zwar nicht nachvollziehen, aber gelacht haben wir trotzdem – und das gehört schließlich auch zu einer guten Reise dazu.
Unser größtes Abenteuer 2024 – Part 12
2024, Neufundland 2024Wer einen Moment im Terra-Nova-Nationalpark verbringt, taucht in eine Welt voller Kontraste ein. Zwischen der schroffen Atlantikküste und den sanften Hügeln der letzten Appalachen-Ausläufer breitet sich eine Landschaft aus, die ihresgleichen sucht. Unglaublich, dass dieser erste Nationalpark Neufundlands erst 1957 gegründet wurde; trotzdem wirkt er, als gehöre er seit Jahrtausenden zum Bild der Insel.