Ab in den Süden
Unsere Abreise in den Süden legten wir nach Sonnenaufgang. Ein zweites Mal hieß es Haus ausräumen und Gepäck in den Mietwagen. Anschließend das Ferienhaus saubermachen. Die 30 qm waren ruckzuck wieder blitzeblank sauber und wir fuhren los.
Die Strecke sollte recht Anspruchsvoll werden, bei diesigem Wetter. Der richtige Tag um im warmen Auto zu sitzen. Wir machten einen Umweg über Dalvík, Ólafsfjörður, Siglufjörður und Fell an der Nordküste entlang. Die Strecke war um 50-70 km länger, jedoch auch sehr interessant im Bezug auf die Orte die wir durchfuhren und drei Tunnel, die die Verbindung der Orte sicherstellt.
Der Fischerort Dalvík (dt. „Talbucht“) ist ein Ort in der Region Norðurland eystra im Norden Islands. Er ist der Hauptort der nach ihm benannten Gemeinde Dalvíkurbyggð. Am 1. Januar 2017 hatte der Ort 1334 Einwohner.
Ólafsfjörður [ˈouːlafsˌfjœrðʏr] ist eine Handelsstadt in der Gemeinde Fjallabyggð in der Region Norðurland eystra. Am 1. Januar 2017 hatte sie 796 Einwohner.
Siglufjörður [ˈsɪklʏˌfjœrðʏr] (dt. „Schiffsmastfjord“) ist eine Handelsstadt in der Gemeinde Fjallabyggð in der Region Norðurland eystra. Am 1. Januar 2017 hatte sie 1201 Einwohner.
Drei Orte die bei uns wohl unter den Begriff Dorf fallen würden. Nur durch die Tunnel Ólafsfjarðargöng, Héðinsfjarðargöng und Strákagöng gibt eine ganzjährige Verbindung zwischen den Orten.
Der Ólafsfjarðargöng oder Múlagöng ist ein Straßentunnel im Norden von Island unweit von Ólafsfjörður am Ólafsfjörðurvegur. Der einspurige, beleuchtete Tunnel ist 3400 Meter lang und verbindet Ólafsfjörður mit Dalvík und Akureyri. Der Tunnel unterquert den 400 Meter hohen Ólafsfjarðarmúli, der die beiden Fjorde Ólafsfjörður und Eyjafjörður trennt. Von daher stammt auch der alternative Tunnelname Múlagöng. Der Tunnel wurde am 1. März 1991 eröffnet. Vor Eröffnung des Tunnels bestand keine direkte Straßenverbindung von Ólafsfjörður nach Dalvík und insbesondere Akureyri. Die einzige Verbindung führte von Westen her über den Siglufjörðurvegur und davon abzweigend über eine geschotterte nicht wintersichere Passstraße, ein Umweg (von Akureyri aus) von gut 150 Kilometern.
Das Bauwerk Héðinsfjarðargöng wurde von 2006 bis 2010 im Norden Islands gebaut.
Mit diesem Bauwerk soll die Straßenverbindung zwischen den Orten Ólafsfjörður und Siglufjörður auf der Halbinsel Tröllaskagi verkürzt werden. Diese Orte liegen zwar nur 15 Kilometer voneinander entfernt, aber zwei bis über 900 Meter hohe Gebirgszüge erfordern bisher eine Strecke von 60 Kilometern. In Zeiten, in denen die Hochebene Lágheiði wetterbedingt unbefahrbar ist, sind es sogar 230 Kilometer über die Ringstraße.
Die neue Verbindung besteht aus zwei Tunneln. Das Teilstück zwischen Siglufjörður und dem Héðinsfjörður ist seit März 2009 durchbrochen und 3,7 Kilometer lang. Im unbewohnten Héðinsfjörður verläuft eine 600 m lange Straße, die dann durch den 6,9 Kilometer langen Tunnel (Durchbruch im April 2009) nach Ólafsfjörður führt. Mit den Zufahrtsstraßen hat die Verbindung eine Länge von 15 Kilometer. Die Straßen und die Tunnel werden zweispurig gebaut. Der Tunnel wurde am 2. Oktober 2010 eröffnet.
Der Strákagöng ist ein Straßentunnel im Norden von Island zwei Kilometer westlich von Siglufjörður. Der einspurige beleuchtete Tunnel ist 830 Meter lang und wurde 1967 eröffnet. Er ist damit der zweitälteste Tunnel Islands (nach einigen Quellen, die den 30 Meter langen Arnarnessgöng nicht berücksichtigen, der älteste Tunnel Islands). Der Tunnel unterquert den Strákar, einen 676 Meter hohen bis ans Meer reichenden Berg. Vor Eröffnung des Tunnels gelangten die Bewohner von Siglufjörður – nebst dem Weg übers Meer – nur über eine in den 1950er Jahren erstellte, den 630 Meter hohen Siglufjarðarskarð überquerenden Passstraße aus dem Ort hinaus. Die Passstraße war jedoch nur schlecht befahrbar und zudem aus Witterungsgründen sieben bis acht Monate im Jahr geschlossen.
Quelle: Wikipedia
Die Fahrt war schon ein Erlebnis für sich. Unsere Fahrt endete nach rund 570 km und zehn gefahrenen Stunden mit kleinen Pausen. Rund 24 km vom Ort Selfoss, der nichts mit dem Wasserfall zu tun hat, kamen wir an unser drittes Ferienhaus an, in dem wir nun eine Woche verbringen wollten.
Das Ferienhaus war etwas über 50 qm groß und nicht gerade eine Schönheit. Anfänglich waren wir ein bisschen verärgert. Bevor unsere Klamotten auspackten, machen wir erst einmal das Bad sauber. Beim inspizieren der Küche, räumten wir erst einmal das Geschirr aus den Schränken und spülten alles. Gescheites Reinigungsmaterial gab es auch weniger. Microfasertücher hatten wir genügend dabei, für die Bodenreinigung gab es nur einen Staubsauger, Minischrubber und Wischlappen. Vorsorgliche setzten wir eine Beschwerde bei der Ferienhausverwaltung ab.
Willkommen im Süden.
Warum unsere Ferienhaus so schlecht zu den anderen beiden war, lässt sich nur damit erklären, dass im Süden viel mehr Touristen unterwegs sind als im Norden und Westen. In den kommenden Tagen merkten wir erst, wie überlaufen Island in der Zwischenzeit ist.
Den Abend nutzten wir zur Reiseplanung der kommenden Tage und für ein gemütliches Abendessen. Ausklingen ließen wir den Abend im Hot Tub ohne Polarlichter.
Unsere Tagesetappen:
Unsere Bilder des Tages: